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Schulleben in Bewegung - Spiel und Sport

Schulleben

 

Schulsportliches Konzept
der drei Düsseldorfer Förderschulen Geistige Entwicklung

 

Zur aktuellen Situation von Bewegung, Spiel und Sport in den drei Düsseldorfer Förderschulen Geistige Entwicklung

 

Sportunterricht
Der verbindliche Sport- und Schwimmunterricht wird in der Regel im Klassenverband von dem zuständigen Klassenteam erteilt. Um einen qualifizierten Sportunterricht anbieten zu können, unterrichten ausgebildete Sportlehrerinnen und Sportlehrer, Lehrerinnen und Lehrer, die beispielsweise über eine Ausbildung im Bereich Gymnastik und Schulsport verfügen, sich im Arbeitskreis Psychomotorik engagieren, am Fach Sport interessiert sind und sich durch Fortbildungen weiterqualifizieren oder sich als Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter mit dem Unterrichtsfach Sport auseinandersetzen, multiprofessionell zusammen.

 

Unterricht in anderen Fächern
In vielen Bereichen unterlag der Unterricht in den vergangenen Jahren Veränderungen. Diese wurden u.a. hervorgerufen durch den zunehmenden Einbezug psychomotorischer Ansätze. Dabei wird davon ausgegangen, dass Lernen und Entwicklung untrennbar mit Bewegung verbunden sind und sich die kindliche Persönlichkeit insgesamt in allen Bereichen durch Bewegung entwickelt.


So werden beispielsweise Lernbereiche wie "Lesen", "Umgang mit Mengen, Zahlen, Größen" und "Bewegungserziehung / Sport" miteinander verbunden, indem z.B. die Schülerinnen und Schüler Buchstabenformen mit ihren Körpern nachbilden, mit Seilen und Klötzen etc. legen, mit Rollbrettern nachfahren, oder indem sie, nachdem sie eine Zahl vom Würfel gelesen haben, eine entsprechende Anzahl an Bällen eine Kiste bringen etc. Die Fachliteratur sowie zahlreiche Praxisbücher bieten hierzu eine Fülle von Anregungen zur Förderung der Wahrnehmungsbereiche, die auch dem Erwerb der Kulturtechniken zu Grunde liegen.
Grundsätzlich, und damit in allen Lern- und Unterrichtsbereichen, dient Bewegung auch der Rhythmisierung von Unterricht.

 

Außerunterrichtlicher Schulsport
Darüber hinaus bereichern Sportangebote wie Fußball, Hockey, Boccia, Bowling, Leichtathletik, Psychomotorik, Klettern und Eislaufen das Sportleben der Schulen. Derartige Angebote werden klassen- und häufig auch stufen- bzw. schulübergreifend (Fußball, Hockey, Boccia) durchgeführt.

Zu den weiteren Angeboten, die über den im Klassenverband und in Arbeitsgemeinschaften erteilten Unterricht hinausgehen, gehören

 

  • Skilanglauflehrgänge (in Zusammenarbeit mit der Rehabilitations- und Behindertensportgemeinschaft Hückeswagen e.V.) in Zwiesel,
  • Reitlehrgänge in Warendorf-Freckenhorst,
  • die Teilnahme an Fußballturnieren (Turniere der Lebenshilfe für Geistigbehinderte),
  • die Teilnahme an Hockeyturnieren,
  • Freundschaftsspiele in den genannten Sportarten mit benachbarten Förderschulen GG und Lernen in und um Düsseldorf,
  • Alle 3 Schulen sind zudem mittlerweile Mitglied bei special olympics Deutschland und haben an entsprechenden Veranstaltungen teilgenommen (zuletzt special olympics national games 2010 in Bremen und 2012 in München , SO-Spiel- und Sportfeste in Essen).
  • Alle 3 Schulen beteiligen sich auch an dem Projekt “Heilpädagogisches Reiten” in Düsseldorf-Niederheid, das von “brücke 2000 – Verein zur Unterstützung sonderpädagogischer Förderung in Düsseldorf” als gemeinsame Aktion aller Düsseldorfer Förderschulen initiiert wurde. Im Mittelpunkt steht dabei die Einflussnahme auf die emotionale, soziale, geistige und körperliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Entscheidend dafür ist der intensive erlebnispädagogische Aspekt im Umgang mit den Tieren, während die notwendige Pflege und Versorgung der Reittherapiepferde das soziale Verantwortungsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler fördern.

 

Schulraum als Bewegungsraum

Die Schulen haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, sich stärker als bisher den Schülerinnen und Schüler als Bewegungsraum zu präsentieren. So entstanden in der Vergangenheit beispielsweise Klettermöglichkeiten mit Rutschen, schiefer Ebene, Wackelsteg, die den Schülerinnen und Schüler selbstverständlich während der Pausenzeiten zur Verfügung stehen, aber auch eher spontan und als Ausweich- und Entspannungsalternativen in für einzelne Schülerinnen und Schüler stressbetonten Phasen genutzt werden. Sie dienen auch dazu, im Sportunterricht (Bewegungslandschaft) oder auf dem Spielplatz neu erlernte Bewegungskompetenzen zu üben und zu festigen.

 

Was die Ausstattung der Schulen betrifft, so verfügt die Schule über eine Sporthalle, ein Lehrschwimmbecken und einen Psychomotorikraum. Weiterhin existieren auch eine Schaukel, ein Fahrradparcour, Hüpfburgen sowie Kleinspielfelder auf dem Schulhof.

 

Eine große Rolle im Schulalltag spielt für viele Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, auf dem Schulhof mit Rollern, mehr aber noch mit Dreirädern, Kettcars und Fahrrädern fahren zu können. Das Vorhandensein von verschiedenartigen Bällen, Sandspielzeug, Skateboards, Rollschuhen runden das Bewegungsangebot während der Pausenzeiten ab.


Ein besonderer Stellenwert kommt darüber hinaus der Einführung und dem Einüben eher traditioneller Pausenspiele wie Fangen und Verstecken zu, die an der Förderschule GG oft einer besonderen methodischen und didaktischen Präsentation bedürfen, um die Schülerinnen und Schüler tatsächlich in die Lage zu versetzen, diese und andere Spiele spielen zu können.

 

Sonstige schulische / außerschulische Bereiche

Neben den Turnhallen und dem Sportplatz "Poststadion" an der Dreherstraße, wo z.B. für das Sportfest trainiert wird und im Sommer hin und wieder die Fußballmannschaft trainiert, können die Schulen am Lohbachweg auch die große Hockeyhalle des Sportvereins DSC 99 nutzen, die in der Nähe der Schulen liegt. Diese große Halle bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre Bewegungs- und Spielweise z.B. im Hinblick auf Turniere an die ungewohnten Dimensionen einer Mehrzwecksporthalle anzupassen.


Der Schwimmunterricht für die Schwimmer der Schulen findet im öffentlichen Schwimmbad statt. Die Schülerinnen und Schüler fahren dazu mit dem Schulbus zum Schwimmbad Düsselstrand im Stadtteil Flingern.

 

Schulsportfeste

Seit 1997 finden für die drei Düsseldorfer Förderschulen Geistige Entwicklung jährlich vier in einem regelmäßigen Turnus wiederkehrende Spiel- und Sportfeste statt:

  • Spiel- und Bewegungsfest (Februar/März)
  • Sportfest  (Mai/Juni)
  • Wasserspielfest (September)
  • Schwimmwettkämpfe (Dezember)

 

Zielgruppe

Die Zielgruppe sind in erster Linie die Schülerinnen und Schüler Förderschulen GG.
An dem Spiel- und Bewegungsfest und an dem Sportfest nehmen, mit wenigen individuell von der Behinderung her begründeten Ausnahmen, grundsätzlich alle Schülerinnen und Schüler teil.


Dies gilt nicht für die Schwimmwettkämpfe, die sich in ihrer Zielsetzung an die Schwimmerinnen und Schwimmer richten, und für das Wasserspielfest, das im Gegensatz dazu den Nichtschwimmern vorbehalten bleibt.
In zweiter Linie gehören zur Zielgruppe immer auch Gastgruppen, deren Kinder und Jugendliche mit ihrem speziellen sonderpädagogischen Förderbedarf ebenfalls angesprochen werden können, so z.B. ein benachbarter Sonderkindergarten, ein Förderzentrum für behinderte Kinder sowie weitere Schulen für Lernbehinderte, Körperbehinderte und Sehbehinderte in Düsseldorf. Außerdem waren in den letzten Jahren auch immer wieder Grundschulklassen zu Gast.

 

Zielsetzung

Mit den vier Veranstaltungen wird versucht, im Rahmen von aus dem Schulalltag herausragenden, festlichen Ereignissen ein vielfältiges Bewegungs- und Sportangebot zu schaffen, das den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Schülerschaft weitgehend entgegenkommt.


Die Schülerschaft der drei Schulen zeichnet sich insbesondere durch ein hohes Maß an Heterogenität aus. Diese besteht vor allem hinsichtlich des Alters (6 - 24 Jahre), hinsichtlich der motorischen Leistungsfähigkeit wie auch hinsichtlich höchst unterschiedlicher Bedürfnisse und individueller Sinngebungen. So hat z.B. die 7-jährige schwerstmehrfachbehinderte Schülerin bezüglich ihres Bewegungshandelns andere Bedürfnisse und ist durch andere persönliche Sinngebungen motiviert und gesteuert als der motorisch leistungsstarke 16-jährige Oberstufenschüler.

 

Diesem Sachverhalt wird dadurch Rechnung getragen, indem vier Veranstaltungen geschaffen wurden, die sich hinsichtlich der Zielgruppen aber auch in der Qualität der Erfahrungs- und Handlungsmöglichkeiten in bewegungsbezogenen und sportlichen Situationen unterscheiden.

 

Ausgehend von den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler liegen der Gestaltung der Feste weniger die Traditionen außerschulischer Sportfestpraxis bzw. das Sportartenkonzept zugrunde.Vielmehr soll im Sinne des Doppelauftrages der Rahmenvorgaben für den Schulsport sowohl ein Beitrag zur Entwicklungsförderung durch Bewegung, Spiel und Sport als auch zur Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur geleistet werden.

 

Um auch im Erleben der Schülerinnen und Schüler einen nicht-alltäglichen, festlichen und freudvollen Höhepunkt im Schul(sport)leben zu schaffen, wird versucht, bei allen vier Veranstaltungen idealtypische Merkmale eines Festes zu verwirklichen, die sich dadurch äußern, dass

 

  • ”alle Teilnehmer sich aktiv am Fest beteiligen können, ja das Fest geradezu vom Mittun aller Teilnehmer lebt;
  • die Teilnehmer nicht an feste Plätze gebunden sind und ihre Aktivitäten nicht einem genau fest-gelegten Programm folgen müssen, sondern dass die Organisation viel Freiraum, Gelegenheit und Zeit für spontanes und kreatives Handeln lässt;
  • ein Fest stets einen freudigen Anlass hat und dementsprechend Spielen, heitere Geselligkeit und Unterhaltung im Vordergrund stehen;
  • ein Fest insgesamt vielgestaltiger, lebendiger als eine Feier ist, alle Sinne ansprechend, durch farbenfrohes Schmücken, durch Musik, Gesang und Tanz, durch Speise und Trank” (1).

 

Beschreibung der Veranstaltungen

Spiel- und Bewegungsfest

Das Spiel- und Bewegungsfest wurde zunächst an 2 und in den letzten Jahren an 3 Tagen durchgeführt und findet in der Turnhalle der Schulen am Lohbachweg statt.

 

Die teilnehmenden Klassen werden nach Alter und Stufen zu Gruppen zusammengestellt (insgesamt ca. 50 Personen je Durchgang). Jede Gruppe hat 60 Minuten Spiel- und Bewegungszeit.Nach einer Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Schulen, der Gäste und der begleitenden Kolleginnen und Kollegen im Foyer der Schule begeben sich die Gruppen bei Musikbegleitung in die Turnhalle. Während der Veranstaltung können sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer Bar erfrischen.

 

Die Turnhalle wird mit Schwungtüchern u.a. geschmückt, um eine farbenfrohe Atmosphäre zu schaffen. In den vergangenen Jahren wurden als inhaltliche Angebote folgende Stationen aufgebaut, wobei bekannte Stationen mit neuen abwechseln:

Hüpfburg, Kletternetz, Zielwerfen, Hängebrücke, Turntal, Schiefe Ebene, Bewegungsbaustelle, Lekis-Riesenräder, Rollbrett-Parcour, Schaukel, Rhönradwippe, Hängematte, Karussell, Kletterberg, Ruhezone, Schwarzlichtraum

 

Das Spiel- und Bewegungsfest stellt ein offenes Bewegungsangebot in Form einer Bewegungslandschaft mit vielfältigen Bewegungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten dar. Es soll die Schülerinnen und Schüler dazu anregen, selbstbestimmt Aktivitäten auszuprobieren, Freude an der Bewegung zu erleben und allein oder mit anderen kreativ tätig zu werden.

Am Ende der Veranstaltung werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wiederum im Foyer verabschiedet und erhalten als Erinnerung ein kleines Präsent (z.B. Button, Springball).

 

Die begleitenden Kolleginnen und Kollegen sowie weitere helfende Personen sollen als Spielpartner den Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen, sich auf sie einlassen und offen für deren Eigeninitiative sein. Es ist wichtig, dass sie in der Lage sind, auch versteckte Schüleraktivitäten wahrzunehmen und zu unterstützen.

 

Sportfest

Das Sportfest fand zunächst im benachbarten Poststadion, später im Sportpark Niederheid und seit letztem Jahr in der Leichtathletikhalle des Arena-Sportparks im Düsseldorfer Norden statt. Der Umzug in die Leichtathletikhalle erschien sinnvoll, um das  Sportfest witterungsunabhängig planen und durchführen zu können.  

 

Zwei Klassen verschiedener Schulen bilden eine Riege, die gemeinsam den Tag auf dem Sportplatz verbringt. Die Riegen bestehen aus in etwa gleichaltrigen Schülerinnen und Schülern, um gegenseitiges Kennen lernen und Kontakte zwischen ihnen zu ermöglichen. Der Verbleib der Schülerinnen und Schüler in der Klassengemeinschaft stellt einen vertrauten und Sicherheit gebenden Rahmen dar.

 

Es werden die folgenden Wettkämpfe durchgeführt:

  • 50-m-Lauf oder alternativ

  • Weitsprung oder alternativ

  • Korbwurf (zwei unterschiedliche Höhen)

  • Ball rollen

  • 400-m-Lauf (für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler)

 

  • 100-m-Lauf

  • Standweitsprung vom Kasten

  •  Schlagballwurf
  • 400-m-Abschlusslauf für alle Schülerinnen und Schüler

 

Bei den Läufen wird innerhalb der Riegen aufgrund der Vorjahresergebnisse versucht, möglichst leistungshomogene Läufe zusammen zu stellen.

 

Die Leistungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Wettkämpfen werden auf Riegenkarten notiert. Die Platzierung wird nur innerhalb der einzelnen Läufe ermittelt, so dass sie für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar bleibt.

Im Anschluss an die Wettkämpfe werden die Leistungen in die Urkunden übertragen, die jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer am Ende des Sportfestes erhält. Die schnellste Schülerin und der schnellste Schüler der 400-m-Läufe erhalten zudem jeweils einen Wanderpokal als Anerkennung.

 

Folgende Wertungen haben sich bewährt:

 

 

  • Läufe: Zeit

  • Weitsprung: 2 Versuche, der weiteste Sprung zählt

  • Korbwurf: 3 Versuche, Treffer werden addiert

  • Ball rollen: 3 Versuche, der weiteste Versuch zählt

  • Schlagball: 3 Versuche, der weiteste Versuch zählt

Alle Klassen nehmen während der Veranstaltung ihr Frühstück und auch das Mittagessen auf dem Sportplatz ein. Hier bietet sich die Möglichkeit für Kontakte, gemeinsames Spiel, Klönen etc. Zudem stehen auf einem Teil des Sportplatzes Spielmöglichkeiten (Pushbälle, Schwungtücher, Tunnel, Dosenwurfanlage etc.) zur freien Verfügung.

 

Schwimmwettkämpfe

Die Schwimmwettkämpfe fanden zunächst im Allwetterbad Flingern statt. Da dort allerdings keine Zuschauer die Wettkämpfe verfolgen können, wurden die Veranstaltung vor einigen Jahren in das neue Rheinbad verlegt, das über eine Zuschauertribüne verfügt.

 

An dieser Veranstaltung nehmen die Schwimmerinnen und Schwimmer der 3 Förderschulen GG teil, die zu leistungsorientiertem Schwimmen in der Lage sind, da hier der Wettkampfcharakter im Vergleich aller Spiel- und Sportfeste am ausgeprägtesten ist. Der interindividuelle Leistungsvergleich steht im Vordergrund und wird von den Schülerinnen und Schüler auch als bedeutsam erlebt.

 

Anhand der Vorjahresergebnisse und der Leistungen im Schwimmunterricht werden leistungs-homogene Startgruppen von maximal 5 Schülern gebildet. Die Platzierung wird nur innerhalb dieser Gruppen ermittelt, sodass sie für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar bleibt.

 

Folgende Disziplinen werden angeboten:

 

  • 50-m-Freistil - 50-m-Brust

  • 25-m-Freistil - 25-m-Brust

  • 25-m-Rücken - Streckentauchen

  • 25-m-Staffel, jede Schule stellt eine Staffel

Alle Schülerinnen und Schüler können an jedem Wettkampf teilnehmen, jedoch innerhalb einer Disziplin entweder nur auf der 50-m-Strecke oder der 25-m-Strecke. Als Entscheidungskriterium gilt die individuelle Leistungsfähigkeit.

Der Start erfolgt nach Wunsch der Teilnehmerin bzw. des Teilnehmers entweder vom Beckenrand oder vom Startblock aus.

 

Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer erhält eine Urkunde, auf der die individuellen Leistungen vermerkt sind. Die Schule, die die Staffel gewonnen hat, erhält zudem einen Wanderpokal.

 

 

Wasserspielfest

Am Wasserspielfest beteiligen sich alle Schülerinnen und Schüler, sofern sie nicht an den Schwimmwettkämpfen der Schwimmer teilnehmen können. Es findet an zwei Tagen im Lehrschwimmbecken der Schulen I und II am Lohbachweg statt. Die reine Wasserzeit beträgt eine halbe Stunde pro Klasse. Pro Durchgang befinden sich ca. 4 Klassen mit jeweils 6 bis 10 Schülerinnen und Schülern im Wasser. Der Hubboden wird entsprechend der Körpergröße verändert, so dass die Schülerinnen und Schüler i. d. R. im Wasser stehen können.

 


Die Schülerinnen und Schüler finden ein besonders farbenfroh gestaltetes und geschmücktes Schwimmbad mit zahlreichen Spielgeräten vor, die ihre Eigenaktivität anregen sollen. Dazu gehören eine eigens zu diesem Anlass erbaute Rutsche sowie u. a. Schwimmmatten, -tiere, -nudeln, -kissen, ein Schlauchboot, eine Schwimminsel, Wasserbälle sowie viele kleine bunte Bälle aus einem Bällchenbad.

 

Ähnlich wie beim Spiel- und Bewegungsfest steht auch beim Wasserspielfest die Freude und das Erlebnis am (gemeinsamen) Spielen und Bewegen im Vordergrund, der aktive Umgang mit den angebotenen Materialien sowie vielfältige z. T. neue Wahrnehmungserfahrungen mit dem Bewegungsraum „Wasser“. Die Schülerinnen und Schüler können das vorhandene Angebot eigenständig und kreativ nutzen, allein und gemeinsam mit anderen spielen, sich an anderen orientieren oder eigene Ideen einbringen.

 

Die begleitenden Lehrerinnen und Lehrer sollen sich in erster Linie als Spielpartner ihrer Schülerinnen und Schüler verstehen und für die Eigenaktivitäten offen sein, diese zulassen und unterstützen. Dazu ist es notwendig, dass sie in der Lage sind, sich selbst zurückzunehmen und die Schülerinnen und Schüler weitgehend frei von Zielsetzungen agieren zu lassen, wie sie möglicherweise für den Schwimmunterricht in der Klasse formuliert sind.

 

Kooperationen mit Berufskollegs

Ergänzend sei angemerkt, dass zur Durchführung des Spiel- und Sportfestes, des Sportfestes und des Wasserspielfestes Kooperationen mit weiterführenden Schulen (u.a. die Berufskollegs Lore-Lorentz-Schule und Elly-Heuss-Knapp-Schule, Max-Weber-Berufskolleg) bestehen. Die Schülerinnen und Schüler dieser Schule beschäftigen sich im Rahmen ihrer Schulausbildung u.a. mit dem Bereich Freizeitsport und unterstützen die Veranstaltungen in vielfacher Hinsicht z.B. durch Aufsicht an Stationen, Zeitmessung, manchmal auch durch die individuelle Betreuung der geistig behinderten Schülerinnen und Schüler.

 

Bezug zur schulsportpädagogischen Grundorientierung und weitere Einbindung in das schulsportliche Gesamtkonzept:

Entwicklungsförderung durch Bewegung, Spiel und Sport sowie die Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur lassen sich nicht allein durch die vier Spiel- und Sportfeste, die nur punktuelle Ereignisse darstellen, realisieren.

Aber diese Veranstaltungen beeinflussen und verändern in Verbindung mit den über den Schulsportunterricht hinausgehenden

 

Angeboten als feste Bezugspunkte im Schuljahr auch die Gestaltung des alltäglichen Sportunterrichts:

  • Für das Sportfest und die Schwimmwettkämpfe wird geübt und trainiert.

  • Insbesondere das Spiel- und Bewegungsfest sowie das Wasserspielfest vermitteln neue Ideen und Möglichkeiten für den Sportunterricht.

  • Die Schülerinnen und Schüler fordern auf den Festen kennen gelernte Spiel- und Bewegungssituationen im Sportunterricht ein.

 

Die schulsportliche Grundorientierung der Förderschulen GG erfährt ihre Ausrichtung in erster Linie an den jeweils individuell besonderen Lern- und Leistungsmöglichkeiten ihrer Schülerschaft und an deren besonderem sonderpädagogischen Förderbedarf.

 

Dabei wird der Sportunterricht durch die vorgestellte Konzeption und Praxis in vielfacher Hinsicht um den Bereich "Bewegungserziehung" erweitert, indem in immer stärkerem Umfang u.a. psycho-motorische, motopädische, erlebnispädagogische und förderdiagnostische Elemente in den Unterricht eingeführt werden.

 

Damit gewinnt der Lernbereich "Bewegungserziehung und Sport" an den Düsseldorfer Förderschulen GG zunehmend an eigener fachlicher Absicherung.

 

Zu dieser Entwicklung leisten die vorgestellten Veranstaltungen einen Beitrag, indem sie sich durch ihr Vorhandensein, durch das Engagement von Kolleginnen und Kollegen und durch die Nachfrage von Schülerinnen und Schüler auf den bis dato vorherrschenden Sportunterricht auswirken.

 

Einige der Auswirkungen sind:

  • Der Sportunterricht verändert sich inhaltlich, d.h., seine Struktur, sein Anspruch an die Schülerinnen und Schüler, seine Zielsetzung hinsichtlich der zu erwerbenden Qualifikationen der Schülerinnen und Schüler, der Einsatz von Medien, Geräten etc. wird ein anderer.

  • Der Sportunterricht wirkt sich auf die Veränderung von Unterrichts- und Pausenzeiten aus, indem z.B. andere Spielangebote gemacht, andere Spielgeräte beschafft, andere Unterrichtsziele bzgl. Bewegungslernen formuliert werden.

  • Der Sportunterricht weist auf die besondere Verbindung von Lernen und Bewegen hin und führt zu Veränderungen in vielen Bereichen des Unterrichts.

 

Für den Unterricht mit geistig behinderten Schülerinnen und Schülern, die auf individuell formulierte und an ihrem aktuellen Entwicklungsstand orientierte Lernziele und Förderperspektiven angewiesen sind, um erfolgreich lernen zu können sind, bietet der hier beschriebene Sportunterricht in allen seinen Facetten vielfältige Möglichkeiten zur

individuellen Persönlichkeitsentwicklung.

 

Evaluation

 

Schon bald nach Erstellung des schulsportlichen Konzepts der drei Düsseldorfer Förderschulen Geistige Entwicklung entstand in der Arbeitsgruppe der Wunsch nach Evaluation der eigenen Arbeit bzw. des Konzeptes mit den im Mittelpunkt stehenden Sportveranstaltungen. Hierzu wurden u.a. zu einzelnen Veranstaltungen Schülerfragebögen entwickelt. Dieses Verfahren war aber in der Praxis sehr aufwendig und wenig praktikabel, vor allem auch deshalb, da unsere Schülerschaft im Umgang mit diesen Fragebögen auf erhebliche Unterstützung angewiesen waren. Außerdem werden Kolleginnen und Kollegen während und nach den Sportveranstaltungen immer wieder dazu aufgefordert, Rückmeldungen auf einer Flipchart zu machen. Die hier gesammelten Rückmeldungen wurden immer wieder in die Reflexion der Veranstaltungen miteinbezogen.

Dem Wunsch der Arbeitsgruppe nach einer systematischeren und wissenschaftlichen Kriterien genügenden Evaluation folgend entstand durch den Kontakt zum „Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung an der Deutschen Sporthochschule Köln und der Lebenshilfe“ eine durch dieses Institut begleitete Diplomarbeit

 

Martwich, Deike: Bewegungsförderung an Förderschulen für geistige Entwicklung - Analyse eines schulübergreifenden Sportkonzepts an Düsseldorfer Förderschulen. Unveröff. Diplomarbeit. Köln 2012

 

 

Hier standen folgende Fragestellungen im Mittelpunkt des Interesses:

 

    1. Welche Relevanz hat das Sportkonzept im Schulalltag?

    2. Gelingt es, möglichst alle Schüler mit den Sportveranstaltungen anzusprechen und zu integrieren?

    3. Inwieweit hat das Konzept positive Auswirkungen auf die individuellen motorischen und psychosozialen Entwicklungen der Schüler?

 

Die Autorin erstellte hierzu standardisierte Fragebögen zur schriftlichen Befragung des Lehrpersonals, die nach der Durchführung der Befragung empirisch ausgewertet wurden.

Hinsichtlich der Fragestellung fasst die Autorin folgende Ergebnisse zusammen:

 

Zu 1. „Da für die Wettkampfveranstaltungen ausschließlich im Sportunterricht trainiert wird, ist hier kein bedeutender Einfluss auf den gesamten Schulalltag zuerkennen. Durch die offenen Bewegungsangebote gewinnt Sport und Bewegung mehr Raum im Schulalltag, neue Ideen für den Unterricht durch die offenen Bewegungsangebote erhalten jedoch nur knapp über die Hälfte der Lehrer.“

 

Zu 2. „Nahezu alle Lehrer sind der Meinung, dass bei den Sportveranstaltungen alle Schüler zum mitmachen angeregt werden, unabhängig von der Schwere ihrer Beeinträchtigung und ihrer Leistungsvoraussetzungen. Mit der Ausnahme, dass ein Großteil der Lehrer ihren Schülern offene Bewegungsangebote eigentlich gar nicht zutrauen.“

 

Zu 3. “Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Wirkung der Sportveranstaltungen auf die Entwicklung der Schüler von den Lehrern als durchweg positiv beurteilt wird. Im Bereich der motorischen Entwicklung werden, nach Aussagen der Lehrer, insbesondere das Bewegungsverhalten und die Bewegungserfahrung positiv beeinflusst. Im Bereich der psychischen Eigenschaften sind das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen hervorzuheben. Auch der positive Einfluss auf das Sozialverhalten wird durch die Lehrer bestätigt. Die wenigen Eigenschaften, die bei den Schülerneher nicht positiv beeinflusst werden sind die Kreativität, der Bewegungsausdruck und das Gesundheitsverhalten.“

 

Die Ergebnisse wurden in der Arbeitsgruppe diskutiert und bewertet, den Schulleitungen in einem Gespräch vorgestellt und z.T. in den Lehrerkonferenzen den Kolleginnen und Kollegen dargestellt.

 

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